Sieg gegen Direktkonkurrenten
Auf los geht’s los!
Unihockey Schüpfheim nutzte die letzten zwei Wochen, um die bittere und zugleich schmerzhafte Niederlage gegen den Leader aus Thun zu verarbeiten. Lehren wurden gezogen und in den Trainings wurden an Finessen gearbeitet. Gegen Interlaken wollte man sich von einer besseren Seite zeigen. Bereits um 10:00 Uhr pfiff das Schiedsrichterduo Horisberger/Schenk die Partie an. Schüpfheim legte gleich im ersten Einsatz los wie die Feuerwehr: Ein Querpass hier, eine Ablage da, nur die Abschlüsse fanden nicht ins Tor. Besonders bitter: Für einen kurzen Moment konnte Schüpfheim den Ball nicht wie gewollt kontrollieren, verlor den Ball und kassierte beim ersten gegnerischen Angriff das Gegentor zum 0:1. Schüpfheim liess sich jedoch nicht beirren und kombinierte sich weiter ganz munter durch die Defensive der Oberländer. Ein satter Drehschuss von Marcel Zihlmann landete schlussendlich im Tor der 84er. Gleichstand! Oder doch nicht? Leider zog das Schiedsrichterduo das Tor zurück, da der Schuss statt im Tor am Aluminium landete. Schüpfheim steckte auch diesen Rückschlag weg und griff weiter das Oberländer-Mauerwerk an. Prompt durchschlug Stefan Schnider mit einem Weitschuss das Mauerwerk das nächste Mal. Ein gegnerischer Spieler half noch etwas mit, indem er den Schuss unhaltbar ins eigene Tor ablenkte. Da ist er doch noch, der verdiente Ausgleich! In den darauffolgenden Minuten konnten sich auch die Oberländer gute Chancen herausspielen, sie fanden jedoch in Patrick Emmenegger ihren Meister. Schüpfheim seinerseits konnte während der Druckphase der Oberländer seine Konterqualitäten präsentieren. Dank eines schnellen Umschaltspiels haben die Entlebucher eine 2 gegen 1-Situation kreiert. Joel Lappert spielt auf Stefan Schnider, welcher den Ball mit einem platzierten Schuss zur 2:1 Führung ins Tor befördert. Mit diesem Resultat wartete bereits der erfrischende Pausendrink in der Garderobe. Hungrige assen eine stärkende Banane.
Kampf auf Augenhöhe
Dem Trainerduo Vogel/Zihlmann gefiel die Leistung der Entlebucher im ersten Drittel. Einzig die Defensivarbeit direkt vor dem eigenen Tor musste verbessert werden. Zu häufig wurde es in der Defensive brenzlig, weil vor dem Tor zu wenig aggressiv verteidigt wurde. Mit gestärktem Geist und Körper setzte Schüpfheim die Vorgaben des Trainerduos in den ersten Minuten des zweiten Drittels gut um. Man liess weniger Chancen zu, konnte jedoch auch selbst keine kreieren. Für den Geschmack der Oberländer geschah zu wenig im Spiel. Sie forcierten nun ein starkes Forechecking und setzen die Schüpfheimer stark unter Druck. Schüpfheim konnte sich jedoch gut lösen und fand mit spielerischen Mitteln immer wieder den Weg aus der eigenen Zone. So auch in der 28. Spielminute, als Renato Kropf in arger Bedrängnis auf Ueli Zihlmann legte, welcher freie Bahn hatte und den Pass noch auf Gian Willa spielte. Willa vollstreckte eiskalt. Führung ausgebaut! Trotzdem blieb das Spiel sehr ausgeglichen. Die Oberländer machten ihrerseits ebenfalls eine gute Partie. Sie überzeugten insbesondere durch intelligente Freistossvarianten. Eine solche in der Ecke der Schüpfheim-Zone führte schliesslich zum Anschlusstreffer, welcher unglücklicherweise sogar durch einen Schüpfheimer ins eigene Tor bugsiert wurde. Mit dem engen Resultat von 2:3 verabschiedeten sich die Teams in die Pause.
Ein erneut bitteres Ende?
Das Spiel war eng – sehr, sehr eng. Bei engen Spielen versagten den Schüpfheimern in letzter Zeit immer wieder die Nerven und man musste trotz langer Führung öfters die Verlängerung oder gar die Niederlage in Kauf nehmen. Kann Schüpfheim an diesem Sonntag diesen Fluch endlich ablegen? Die Zuschauer wie auch die Teams waren sehr gespannt auf den letzten Spielabschnitt. Dieser startete aus Entlebucher-Sicht fulminant. Gleich im ersten Einsatz zog Jan Bucher auf und davon und verwandelte mit einem präzisen Schuss zum 4:2. «Selbst Usain Bolt hätte gegen Bucher im Spint auf den ersten zehn Metern Mühe.», liess sich Coach Benji Vogel zitieren. Auch dank diesem Tor spielte Schüpfheim trotz des engen Spielstandes relativ souverän gegen ein tapfer kämpfendes Oberland. Immer wieder lief der Ball schnell durch die eigenen Reihen, sodass das Forechecking der Oberländer erfolglos blieb. Mit einer Ausnahme: In der 49. Spielminute konnte ein aufmerksamer Interlaker Schüpfheim den Ball abluchsen, wodurch auf 3:4 verkürzte wurde. Natürlich kam nun etwas Unruhe auf beim Fanionteam von Unihockey Schüpfheim. Zu weit weg liegt ein Erfolgserlebnis in einer solchen Situation. Doch der Wille war vorhanden, um bis zur letzten Spielminute für die drei Punkte zu kämpfen. Durch diesen Kampfwillen ergatterte sich Captain Armin Stadelmann in der 54. Spielminute den Ball vor dem gegnerischen Tor, sah den freistehenden Joel Lappert, welcher sich in aller Ruhe die Lücke beim Torhüter aussuchte und zum 3:5 einnetzte. Ist das die Entscheidung? Kann Schüpfheim dies noch souverän herunterspielen? Um die Antwort vorneweg zu nehmen: Mehr oder weniger souverän. Schüpfheim liess unnötigerweise noch ein weiteres Tor der Oberländer zu und begab sich für die letzten drei Minuten in einen regelrechten Abnützungskampf. Dieser gewann jedoch Schüpfheim und somit endete auch das Spiel zu Gunsten der Biosphären-Unihockeyaner mit 4:5.
«Es ist erfreulich, dass wir nach dem Debakel gegen Thun heute eine klare Leistungssteigerung hinlegen konnten. Trotzdem können wir uns insbesondere in der Chancenauswertung und in der Defensivarbeit noch weiter steigern. Daran gilt es in der kommenden Woche zu arbeiten.», fasste Doppeltorschütze Schnider die wichtigsten Erkenntnisse des Spiels zusammen. Bereits nächste Woche startet das Herren 1 gegen UHC Bowil in die Rückrunde. Wird Schüpfheim dann den nächsten Sieg einfahren können? Wir erfahren es live in der MUR-Halle in Thun ab 14:30 Uhr.
- Harte Klatsche gegen Thun
- Vorstoss auf Rang zwei