Verlorener Punkt gegen Visp
Geglücktes Startdrittel
Am letzten Sonntag trafen sich die beiden Tabellennachbarn zum 6-Punkte-Spiel im Moosmättili in Schüpfheim. Beide Teams waren sich der Wichtigkeit des Spiels bewusst, ist doch das Resultat wegweisend für den weiteren Verlauf der Saison. Der Verlierer muss sich nach hinten orientieren, während sich der Gewinner wieder Richtung Spitzenplätze herantasten darf. Die Zuschauerränge waren gut gefüllt, beide Teams waren heiss aufs Spiel: Es war alles angerichtet für ein interessantes Unihockeyspiel. Schüpfheim nahm von Beginn an das Spieldiktat in die Hand und spielte sich bereits in den ersten Einsätzen einige hervorragende Chancen heraus. In der fünften Spielminute wurde das Heimteam für den hohen Aufwand auch belohnt: Jan Bucher erzielte durch einen platzierten Schuss das 1:0, nachdem Romedi Wyss das Tor mustergültig vorbereitet hatte. Die Schüpfheimer waren motiviert, spielten aggressiv und versuchten die Walliser permanent unter Druck zu setzen. Bei einem Zweikampf zeigte sich ein Schüpfheimer etwas zu übermotiviert und wurde für übertriebene Härte auf die Strafbank geschickt. Bereits beim darauffolgenden Freistoss erzielten die Gäste den Ausgleich und nutzten die nummerische Überzahl in effizienter Manie aus. In der zweiten Hälfte des ersten Drittels konnte Unihockey Schüpfheim den hohen Rhythmus nicht mehr halten. Der Ball lief etwas weniger schnell durch die eigenen Reihen, wodurch Schüpfheim nicht mehr die ganz grossen Chancen herausspielen konnte. Die Lions kamen hingegen vermehrt zu Chancen. Beide Teams blieben jedoch erfolglos.
Konstantes Mitteldrittel
Das Trainerduo Kropf / Vogel appellierte an die Mannschaft, weiterhin schnelles Unihockey zu spielen. Nur dann kann Schüpfheim seine Stärken ausnutzen. Weiter gilt es ruhig zu bleiben und das Spiel nicht durch Unruhe und unnötige Strafen aus der Hand zu geben. Immerhin die erste Forderung des Trainerduos konnte das Team umsetzen: Der Ball lief wieder besser in den eigenen Reihen und Schüpfheim konnte gute spielerische Lösungen finden. So konnte Unihockey Schüpfheim in der 24. Spielminute dank einer neuen Freistossvariante wieder die Führung übernehmen. Martin Felder brachte den Ball zu Gian Willa, welcher sich vor dem gegnerischen Tor durchsetzen konnte und den Ball eiskalt einschob. Auch in den darauffolgenden Spielminuten konnte sich Schüpfheim reihenweise gute Chancen herausspielen. Oftmals fanden die Hausherren im gegnerischen Torhüter ihren Meister. Visp hingegen kam seinerseits vor allem durch schnelle Konter zu mehreren guten Abschlüssen, konnte jedoch keinen verwerten. So waren es dann die Entlebucher, welche zur Spielhälfte die Führung ausbauen konnten. Ueli Zihlmann fand den freistehenden Fabian Zemp vor dem Tor der Visper, welcher den Ball technisch stark verwertete und im gegnerischen Tor versenkte. Das Resultat und die Spielbestimmtheit liessen vermuten, dass Schüpfheim alles unter Kontrolle hatte. Dem ist nur bedingt zuzustimmen. Je länger das Spiel dauerte, umso unruhiger wurde die Stimmung in der Halle. Das Spiel wurde umkämpfter und man liess sich auf Diskussionen mit Schiedsrichter und Gegenspieler ein.
Führung vergeben
Mit einer Zwei-Tore-Führung versammelte sich das Fanionteam in der Garderobe 6 zum Pausentee. Die Forderungen des Trainerduos blieben dieselben: Schnelles Unihockeyspiel und Ruhe ins Spiel bringen. Wiederum konnte Unihockey Schüpfheim die Forderung nach mehr Ruhe im Spiel nicht umsetzen. Die Schüpfheimer waren sichtlich überfordert mit der Aggressivität, die die Visper am Anfang des Schlussdrittels an den Tag legten. Die Zweikämpfe gingen verloren, die Mitspieler wurden nicht gefunden. Durch einen Ballverlust in den Reihen von Schüpfheim, kamen die Oberwalliser zu einer hervorragenden Chance, welche sie dann auch verwerteten. Das Trainerduo Vogel / Kropf reagierte und nahm das Time-Out. Die Worte kamen leider noch nicht beim Team an: Unmittelbar nach dem Time-Out schossen die Visper den Ausgleich. Unihockey Schüpfheim war für die ersten fünf Minuten des letzten Drittels komplett von der Rolle. Nur dank einem starken Patrick Emmenegger im Tor konnte Visp die Führung nicht übernehmen. Schüpfheim konnte für die letzten zehn Spielminuten das Spiel wieder mehrheitlich bestimmen. Es wurden wieder viele Chancen kreiert. Die Gäste konnten sich teilweise nur noch durch Fouls zu helfen wissen. Total wurden 3 Zweistrafminuten gegen die Visper Lions ausgesprochen, welche das Schiedsrichterduo alle wieder zurückzogen. So was hat wohl noch kein Spieler der beiden Teams erlebt. Die Unsicherheit der Schiedsrichter führte dazu, dass die letzten Minuten des Spiels stark umkämpft und teils beidseitig unfair geführt wurden. Gepfiffen wurde beinahe nichts. Eben nur «beinahe nichts». In der zweitletzten Spielminute entschloss sich das Schiedsrichterduo, eine härtere Linie zu fahren und verwies einen Schüpfheimer nach einem hart – aber eigentlich fair – geführten Zweikampf, auf die Strafbank. Den Rest der offiziellen Spielzeit agierte das Heimteam somit in Unterzahl. Dank einem kämpferischen Boxplay und starken Paraden von Patrick Emmenegger konnte diese überstanden werden.
Erstmals in dieser Saison musste sich Schüpfheim in die Verlängerung begeben. Diese war anfangs sehr ausgeglichen. Je länger sie dauerte, umso mehr konnte Schüpfheim sich Chancen herausspielen. Allen voran ging dabei der Neuzugang Marcel Zihlmann. Zweimal schoss er nur knapp am Tor vorbei. Doch beim dritten Mal liess er sich die Gelegenheit nicht mehr nehmen und drosch den Ball nach Vorlage von Routinier Hansjörg Vogel in die Maschen. 4:3 nach Verlängerung – der Jubel war grenzenlos. Aus Sicht von Unihockey Schüpfheim hat man sicherlich einen Punkt verloren und nicht zwei gewonnen. Die Chancenauswertung liess derart zu wünschen übrig, dass sich die Biosphären-Unihockeyaner mit dem Resultat nicht zufriedengeben. Immerhin konnte der Zusatzpunkt in der Verlängerung gesichert werden. Bereits nächsten Sonntag geht es um 14:30 Uhr weiter gegen den UHC Thun II. In Sachen Effizienz und Ruhe im Spiel will sich Unihockey Schüpfheim – Region Entlebuch von einer besseren Seite zeigen, damit die nächsten drei Punkte eingefahren werden können.
- Vom Unglückstreffer zum Shut Out
- Harte Klatsche gegen Thun